Michael Stoeber
Gesicht der Zeit
Zum Werk von Marina Schulze

Von Francis Picabia stammt das schöne Wort: „Der Kopf ist rund, damit unser Denken die Richtung ändern kann.“ Zu solchen Änderungen der gewohnten Perspektive motivieren uns auch die Bilder von Marina Schulze. Bei ihrer Betrachtung schauen wir nicht allein auf das, was faktisch in ihren Gemälden zu sehen ist, sondern stellen uns zugleich vor, was das potenziell wohl sein könnte, was wir da sehen. Wodurch die Künstlerin mit ihrer Malerei dafür sorgt, dass wir uns beim Blick auf ihre Bilder in den Worten von Robert Musil nicht allein auf unseren „Wirklichkeitssinn“ verlassen, sondern auch unseren „Möglichkeitssinn“ entwickeln. ...

Erschienen in:
Marina Schulze
Erscheinungsbilder Falkenberg • Galerie für neue Kunst, Hannover, 2017


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»Michael Stoeber – Gesicht der Zeit

Carla Johanna Frese
Die Trägheit des Sehens

Der Mensch an sich ist grundsätzlich träge. Wir und unser Körper müssen uns erst einmal auf neue Situationen einstellen, uns gewöhnen, bis wir mit ihnen zurechtkommen. Und das, was für unseren Körper generell gilt, gilt natürlich auch für unsere visuelle Wahrnehmung. Nehmen wir ein Bild wahr, sucht unser Gehirn einen Bezug zu etwas bereits Gesehenen. Fehlt uns aber die richtige Information, gibt unser Gehirn Fehlinformationen heraus und wir sind am Rätseln, was wir eigentlich gerade vor den Augen haben. ...

Erschienen in:
Marina Schulze
Drehpunkt
Edition, 2017


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»Carla Johanna Frese – Drehpunkt

Stefanie Böttcher
Close-up – Marina Schulzes Nahsichten

„Die Haut ist der Spiegel der Seele“ – „In Deiner Haut möchte ich nicht stecken!“ – „Das steht ihm auf die Stirn geschrieben“ – „nur an der Oberfläche kratzen“ – blickt man auf Marina Schulzes hyperrealistische Malerei, erscheint unwillkürlich eine Vielzahl an Assoziationen zu Sprichwörtern und Redewendungen. Das überrascht ganz und gar nicht, denn die Malerin widmet sich vor allem der äußerlichen Erscheinung der Dinge. Sie nimmt sich Haut, Haar, Wasser, Gurken oder Pilze vor und bringt deren Oberflächen in vielfacher Vergrößerung auf den Bildträger. ...

Erschienen in:
Marina Schulze
Keine Tiefe ohne Oberfläche
Künstlerhaus Göttingen
© Kerber Verlag, Bielefeld/Berlin, 2014
ISBN 978-3-86678-961-6


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»Stefanie Boettcher – Close up

Michael Stoeber
Ein weites Feld
Zum Werk von Marina Schulze

„Keine Tiefe ohne Oberfläche“ nennt die Malerin ihre Ausstellung im Künstlerhaus Göttingen. Man ist gut beraten, die Begriffe nicht dualistisch, sondern dialektisch aufeinander zu beziehen. In einem Denkprozess, wie ihn Georg Wilhelm Hegel beschrieben hat, in dem sich These und Antithese immer wieder neu zur Synthese verbinden. Solcherart verknüpft und aufeinander bezogen, stellen sich Tiefe und Oberfläche auch in den Bildern von Marina Schulze dar. ...

Erschienen in:
Marina Schulze
Keine Tiefe ohne Oberfläche
Künstlerhaus Göttingen
© Kerber Verlag, Bielefeld/Berlin, 2014
ISBN 978-3-86678-961-6


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